Creußener Steinzeug im Alltag |
Das Creußener Geschirr teilt sich in zwei große Gruppen auf: Verziertes Trinkgeschirr und täglich ge- nutzte Gebrauchsware. Beide Gruppen, obwohl sie manchmal optisch so unterschiedlich auf den heutigen Betrachter wirken, wurden mit den gleichen handwerk- lichen Erfahrungen und Regeln hergestellt. Der benötigte Rohstoff „Ton“ wurde vor Ort abgebaut und kam wohl aus dem "Fuchsacker" und vom "Kappelberg“.
Die Grundformen - Topf, Krug, Kanne, Flasche - wurden auf der Blockscheibe gedreht, bei Bedarf gehenkelt und getrocknet.
Einige Verzierungsarten, wie der häufige Kerbschnitt oder umlaufende Rillen, auch die zahlreichen gemodelten Applika- tionen, wurden im sogenannten "lederharten", noch nicht gebrannten Zustand hergestellt oder aufgelegt. Der Werkstattmeister war vor allem mit dem Drehen der Gefäße beschäftigt. Gesellen, Lehrlinge und nicht zuletzt die Ehefrau waren mit dem Verzieren und vielerlei Hilfestellungen in die Produktion mit einbezogen und unverzichtbar. Das aufwendige Brennen mit Holz verfestigte die Tone bei 1200 - 1300o Celsius zum gesinterten, porenarmen, Wasser undurchlässigen, säure- und laugenfesten Steinzeug.
Die Masse der Gefäße war vor allem tägliche Gebrauchsware wie z.B. Schenkkannen und Krüge, und die vielen einfachen, 4- bis 6seitig gedrückten Flaschen für alle Flüssigkeiten. Aber auch Töpfe, Rohrkannen und Schalen bis hin zu Abflussrohren wurden hergestellt |